Liebig34 - ein Kommentar von Alexander Fröhlich im Tagesspiegel

10. Oktober 2020
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https://www.tagesspiegel.de/berlin/nach-der-raeumung-in-friedrichshain-die-liebig34-wird-ideologisch-ueberfrachtet-und-berlin-immer-enger/26262642.html

Das “Enger” meint den Horizontverlust, die Welt für sich aus der Perspektive eines sich selbst gegönnten anarchischen Kindergarten zu sehen. Und dann, aus dieser Maulwurfsperspektive – während einer Pandemie – die Kabel der S-Bahn zu durchbeißen, weil die Perspektive so, nur so elend kurz reicht. In spätestens 30 Jahren, kontradiktional, werden wir den Mars kolonisieren, so das konkrete Projekt von Elon Musk. 

Unterdessen schaffen die bundesrepublikanischen Gewerkschaften mit ihren JETZT stattfindenden Streiks im Öffentlichen Nahverkehr, in dessen die Massen, die nicht mehr aus noch ein wissen, wie sie von Corona in 100 Jahre alten Technologien ungeschoren zur Arbeit kommen können, ihre Restbestände an Sympathien in der Gesellschaft ab. Sie rasen auf ihrem Abstellgleis zu ihren schon so oft beerdigten Genossen der SPD und betätigen dabei fröhlich ihre Winkelelemente.

Gleiche Verengung, gleichen Horizontverlust der akademischen Aufbewahrungsanstalten als Hort des Realitätsverlustes in einer Welt, in der China die Diktatur neu erfindet, sieht Eric Gujer, in dem unten aufgeführten NZZ Kommentar, in den ach so freien Weltverbesserern fern einem technologischen Anschluss und Urteilsvermögen. Er folgt damit den gesellschaftspolitisch, soziologisch ausführlichen Analysen Douglas Murray´s in “Wahnsinn der Massen”, allerdings ohne ihn zu zitieren. 

Dieser von Letzterem konstatierte Wahnsinn bezieht sich kritisch (wohltuenderweise) auf die westlichen Gesellschaften des Westens. Douglas Murray dürfte bei den Betonköpfen, die zur Identitäts- und “Emanzipations”-gewinnung seltsam selbstbezogen, geradezu spiegelbildlich “identitär” sich auf offensichtliche Merkmale eines in westlicher Sicht gesehenen westlichen Menschen abzielen, damit als Netzbeschmutzer gelten. Homosexuell und mit Hirn, nimmt sich Douglas Murray sein Recht der freien Gedanken. Es ist erfrischend, wie frei auf der Insel noch gedacht werden kann. Zu “identitär” im rechten Milieu: hier überwiegt im Publizierten die kulturelle Interpretation und der Historismus – im Gegensatz zur linken identitären Ideologie, die stark um die Simplizität optischer Merkmale und um einen Neobiologismus vermeintlich oder nicht vermeintlich feststehender menschlicher Eigenschaften kreist, für welche man, nicht nur aus Sicht der linken Identitären, nichts kann.

Den Kommentar von Eric Gujer kann man hier lesen: https://www.nzz.ch/meinung/usa-wahlkampf-trump-biden-und-der-kulturelle-klassenkampf-ld.1580502

Aufklärung und menschlicher Fortschritt  zeigen sich nicht immer im Testat des Wiedergleichen, für das man nichts kann. Aufklärung und menschlicher Fortschritt waren über lange Strecken selbstverständlich originär links kultivierte Begriffe. Das hat die Linke einfach so, weil sie meint, sie kann auch da nichts dafür, aus der Hand gegeben.

 

 

 

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