Der König Friedrich der Große

29. November 2019
Aphorismen , Gedichte , Glosse , Kommentare , Philosophie
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Es ist nicht das erste Mal. Aber heute, als ich wieder über die Schlachten Friedrichs erfuhr,
stockte mir das Herz.

 
Ich hab ihn so lieb gewonnen, wie einen Ahn,
der nah vorbeigekommt. Beteuert, nicht nachlässt.
 
Die Mongolen haben, nach dem 30. Jahr, die Ahnen
auf der Schulter sitzen. – Sie werden in gewisser Weise adoptiert von einem Ahn,

 
ob sie wollen oder nicht. Und sie wollen nicht. Seine Jugend, seine Tändelei.
Niemand wusste, was Großes ihm erwuchs. Ihm war davon nichts klar.

 
Ihm war alles groß, aber nicht er selber. Eine Memme. Ein Feigling.
Ein Schurke, wie der Vater sagte. Der musste es wissen. Der Vater!

 
Er war kein Unmensch. Niemand wäre, hätte er seinen Sohn sehen können,
stolzer gewesen. Nicht aus seiner Eitelkeit. Er hätte den Mensch gesehen

 
unter Menschen im Unmenschlichen. So einsam. In seiner Größe. Der König.
Der Tod und das Leben. Eine langsame Annäherung. Ein Heimgang. Sein Kind.

 
(Empfehlenswert für die Eröffnung des Zugangs zu Preußen und Friedrich dem Großen: “Sprechen wir über Preußen. Die Geschichte der armen Leute”, Joachim Fernau, Ullstein, Copyright 1981, auffällig auch all die Unterschiede zu dem Österreicher, dem Meldegänger und Berghofsitzer Hitler.)

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