China und der Liberalismus des Westens

Fakt ist, die Europäer haben sich in den letzten 30 Jahren nach Strich und Faden unter der eigenen ideologischen Flagge “wir sind für freie Märkte” verarschen lassen, von China, die sich einfach nicht an die Regularien freier Märkte gehalten hat und es nie tun wird.

Warum? China gehört zu einem anderen Kulturkreis.
Der Systemkonflikt, der jetzt erst in Europa ganz langsam verstanden wird, ist ein bereits nie unter der Hand laufender Wirtschaftskrieg seit 30 Jahren mit China. Es wollte hier bloß niemand sehen, weder unsere tollen Wirtschaftsführer noch unsere Politiker.

Der Untergang der freien Märkte ist keine Neuigkeit, kommt allerdings als Licht anscheinend erst jetzt in unserem Wolkenkuckucksheim am Rande der Milchstraße an.

Liberalismus darf dem Realitätsbezug, also die Objektivität, nie verlieren. Genau das ist geschehen.

Liberalismus muss nun den Staat als wirtschaftenden Akteur im Zusammenhang mit der Wirtschaft ohne das westliche Dogma, möglichst wenig aktiver Staat in der Wirtschaft, im Agieren mit dem Westen fremden Wirtschaftsräumen, nicht länger als eine zu negierende Größe betrachten.

Wir müssen verstehen, andere Ökonomien haben andere Voraussetzungen und funktionieren aufgrund kultureller, traditioneller Andersartigkeit anders.

Unsere Dogmen gelten nicht in China: Wenn im Westen womöglich möglichst wenig Staat die Lösung aller Probleme ist, dürfen wir diese Prämisse nicht auf China übertragen.

China ist als Staatswirtschaft in einer kollektiven Kombination aus national verstandenem Staat und nationaler Ökonomie am stärksten, stärker momentan als es der Westen ist, solange er seine Sichtweise auch in China voraussetzt und sich darüber beklagt, dass dort westliche Spielregeln nicht Anwendung finden.

Die große Aufgabe ist, China  in der eigenen Weltanschauung als fremd zu akzeptieren und in unser Weltbild als Akteur mit eigenen Verhaltensweisen überhaupt anzuerkennen, um darauf mindestens angemessen zu reagieren.

Wir haben durch unsere Verbohrtheit, andere Weltanschauungen eben nicht als  mit anderen Voraussetzungen real existierend und eigenem Spin anzuerkennen, stets mit blinden Flecken größten Ausmaßes gehandelt, jedweden Vorsprung und jedweden Vorteil verloren. Klassische strategische Dummheit. Der Montezuma-Effekt.