Israel belieferte den Gazastreifen über Jahre hinweg weiterhin mit Strom und Wasser – oft trotz ausbleibender Zahlungen. Diese humanitären Gesten wurden jedoch regelmäßig mit Raketenangriffen, Terroranschlägen und tödlichen Überfällen auf Zivilisten beantwortet. Viele dieser Täter arbeiteten legal in Israel und nutzten ihre Präsenz im Staat Israel, um Gewalt zu verüben. Parallel dazu wird in Schulen und Familien im Gazastreifen systematisch Hass auf Israel gelehrt – während das Existenzrecht Israels weiterhin rundweg bestritten wird. Statt um Verständigung geht es um Parolen wie „From the river to the sea“, was letztlich die Auslöschung Israels meint.
Die internationale Gemeinschaft hat sich nahezu ein Jahrhundert lang mit diesem Konflikt befasst, oft mit gutem Willen, aber nur begrenztem Erfolg. Nach dem Massaker von Hebron 1929, dem industriellen Völkermord an den Juden durch die Deutschen und zuletzt dem barbarischen Überfall vom 7. Oktober 2023 mit über 1.000 Toten – von Teilen der palästinensischen Gesellschaft gefeiert – stellt sich die Frage: Wie lange soll der Westen noch Verständnis aufbringen für ein System, das Gewalt belohnt und Versöhnung verweigert?
Während sich viele arabische Staaten längst aus dem Konflikt zurückgezogen oder sich anderen Prioritäten zugewandt haben, erwartet man offenbar vom Westen eine dauerhafte humanitäre Zuständigkeit für den Gazastreifen. Doch es wäre an der Zeit, diese Verantwortung dorthin zu verlagern, wo kulturelle, sprachliche und geopolitische Nähe besteht – etwa nach Ägypten oder Saudi-Arabien. Die internationale Geduld ist nicht unbegrenzt. Auch Solidarität muss sich auf Gegenseitigkeit gründen.
Internationale Solidarität darf kein Einbahnweg bleiben. Sie muss auf Gegenseitigkeit beruhen – und auf dem klaren Bekenntnis zur Friedensfähigkeit.