Bald braucht Deutschland nicht länger überlegen, ob es in Krisengebiete exportiert, dann ist es selber Krisengebiet.

6. Februar 2022
Aphorismen , Geschichte , Glosse , heute aktuell , Zeitgeschehen , Zitat
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Sanktionen nur anzudrohen und nicht gleich zu machen im Vorfeld eines im Raume stehenden Krieges, hat keine Logik der Abschreckung. Angedrohte Sanktionen verfehlen somit das Thema dessen, was jetzt ultimativ gefragt ist: maximale Abschreckung vor einer Eskalation in Richtung explosiv heißem Krieg.

Was sollen später – während einer schon laufenden Explosion – dann die Sanktionen die dann in der Abschreckung bereits in der Wirkung gefehlt haben, weil sie zu spät und nicht vorneweg in Gang gesetzt wurden und nicht gleich und hart abgelaufen sind bei den ersten Anstalten hin zu einem Krieg? Logisch sollte man unterscheiden zwischen Abschreckungsregime und Bestrafungsideologie. Bestrafung führt in die Sackgasse. Abschreckung kann zu kurzzeitigen Sanktionen führen und nicht zu einer Dauereinrichtung von Bestrafungsmaßnahmen.

Reicht es nicht heutzutage Sanktionen in Kraft zu setzenum in die Richtung Abschreckungskonzept zu stoßen, wenn ein Aggressor einen Krieg im traditionellen Aufmarsch zu 100%, strategisch und materiell, minutiös vorbereitet und abbildet inklusive herangeschafften Blutbanken? Der Westen ist faul geworden, unmotiviert, dekadent und wirft seine Freiheit weg mit Nichtstun und Ankündigen. 

Russland sollte morgen, am Montag, von Swift ausgeschlossen werden. Alle Konten russischer Firmen und Privatleute eingefroren werden, an diesem Montag.

Sanktionen können dann, ggf., zurück genommen werden, falls die Lazarette auf russischer Seite wieder abgebaut worden sind, wenn die russischen Soldaten und Söldner nach Hause in Marsch gesetzt sind und kein nochmaliger Überfall auf die Ukraine stattgefunden hat und auch dieser nicht länger droht. 

Aussetzen des Imports von Erdgas aus Russland, bis zur Klärung der Situation, fließt derzeit ohnehin kein Erdgas. So kalt ist es ja, dank Klimaerwärmung, auch offiziell politisch gar nicht länger und der Winter bald als eingeteilte Jahreszeit auch herum. Die Krokusse blühen im Schlosspark.

Man erinnere sich situationsbezogen an Helmut Schmidt, nicht an Willy Brandt, an Helmut Schmidt und den Nato Doppelbeschluss.

Das Wort Abschreckung ist seltsamerweise aus den Medien völlig gewichen, die Argumentation vom Nato Doppelbeschluss nicht mehr lebendig: Reagieren auf eine Bedrohung mit Gleichem in Waffen, nicht nur reden. Aufrüsten, in Schuss halten. Selbstverständlich gern Verhandeln, aber nicht Reden um des Redens willen.

Bitte sehr zügig die Bundeswehrbestände an Panzern, Flugzeugen, Schiffen usw. in kampffähigen Zustand bringen. Oberste Priorität vor allem anderen. Das ist das beste Signal der Solidarität an unsere Kombattanten Polen, Bulgarien, Litauen, Lettland, Slowenien usw. an England, Frankreich, die USA, so zeigen wir, dass wir dieses Mal verstanden haben und uns einreihen in die richtige Koalition.

Mit Kampfbereitschaft und Materialüberholung kann hier sofort begonnen werden, gleichso mit der Produktion und Beschaffung von Munition. Für Konkretes in der Politik müssen wir auf niemanden warten. Bitte die Atomkraftwerke in D wieder sofort in Gang bringen, um zu signalisieren, wir verzichten auf russisches Gas.

Was getan hätte werden müssen, hat Donald Trump schon vor Jahren ultimativ eingefordert, 2% vom BIP für das Militär, keine Abhängigkeit Deutschlands von Russland. Er hat es klar formuliert, Deutschland sei ein Vasallenstaat Russlands geworden, durch und durch abhängig.

Biden hingegen moralisiert zwar, aber ihm fehlt gleichzeitig der Mut zur Eindeutigkeit (siehe seine Importe von russischem Erdöl und keine Zusage, diese sofort im Falle des Falles zu stoppen), inklusive Risiko einzugehen und materiellen Verlust. Was man Scholz vorwerfen kann, sein Lavieren, gilt ebenso für Biden.

Zudem schlägt Biden eine Einladung des Präsidenten der Ukraine aus, in dieser Situation! Welch eine Schmach, welch ein Devotismus gegenüber Russland. Er hätte seinen Besuch für kommenden Sommer oder Herbst ankündigen können und damit diplomatisch seinen Besuch der jetzigen Situation enthoben. Biden´s Administration bleibt zwielichtig.

Biden ist in den Medien, auch militärisch viel zu zögerlich, Deutschland andererseits gar seit über 16 Jahren ohne faktische Regierungspolitik.

Deutschland hat alles verpennt und sich, stattdessen, über die Frisur von Donald Trump lustig gemacht, sich als was Besseres, Kultivierteres gesehen und den US-Amerikaner als ach so primitive Figur. 

Möglicherweise braucht Deutschland in ein paar Tagen nicht länger überlegen, ob es in Krisengebiete exportiert, dann ist es selber Krisengebiet und das Friedenserbe nach den Weltkriegen von Stümpern, Schlafwandlern und einer lethargischen, verpäppelten Gesellschaft in D verspielt. Für die Waffen, die jetzt von Russland aus zum Einsatz kommen können, war Deutschland der Hauptfinanzierer. Deutschland übernimmt für dieses moralische Desaster bisher in keiner Weise sichtbar Verantwortung. Deutschland hat nicht einmal die Höhe des Diskurses hier erreicht, die des Umstandes der Finanzierung des in Aussicht stehenden Krieges moralisch angemessen wäre, nicht die Höhe erreicht in der Presse, nicht in den Medien, geschweige denn in der praktischen Politik.

Deutschland steckt nach dem Vogel-Strauß Prinzip den Kopf in den Sand. Frei nach dem Motto: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Oder anders gesagt: Wer das Desaster mit seinem Geld bezahlt hat, will davon, wenn es ansteht, nichts wissen.

Wer hingegen, wie Putin, die Sowjetunion ohne die Sowjets wieder haben will, also ein Irgendetwas davor, ein virtuelles Zarenreich, ist sicherlich kein großer Stratege. Deutschland hat aber überhaupt keine Strategie, außer das Ziel des kurzfristigen Vorteils auf Kosten anderer in Europa.

Das Manko Putins ist seine Korruptheit. So fehlt dem offensichtlich Person zentrierten russischen Staat der Sinn für das Wohl des Ganzen. Putin sieht, wie jeder Emporkömmling, seine charakteristische Berufung in Größe und Stärke und malt sich die Welt, wie sie ihm gefällt: ohne die Charta von Paris, die Nato Russland Grundakte, ohne Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und ohne die Garantieerklärungen Russlands an die Ukraine, die Souveränität der Ukraine zu achten nach Abgabe der Atomwaffen. Größe und Stärke als einzige Graphen im Blick führen zu einer hohlen Romantik und nicht in eine umsorgte Prosperität der Normalbevölkerung eines vom Staatslenker geleiteten Landes unter den Bedingungen einer Zivilgesellschaft. Putin in der Rolle des Dschingis Khan oder Räuberhauptmanns macht sich lächerlich, wird zum Rumpelstilzchen. Eine Stilfigur, die nicht nur Hitler wiederholt hat.

Putins Zeit ist abgelaufen. Wie kannibalisch, macho und verzerrend schlicht von der Ukraine als von seiner Braut zu reden! Das ist ein männlich propagierter Primitivismus, extrem narzistisch arrogant, zumal diese Braut ihn freiweg ablehnt und ihre einzelnen Vertreterinnen am Holz-Maschinengewehr ihre freiwillige Ausbildung zur Bürgerwehr erhalten. Dass er meint, er werde sie zwingen und einnehmen, ist seine Hypostase, keine Archaik, sein Irren. Wiederum Hitler entlehnt und dessen Sexualproblemen.

 

Parallel dazu erschien in der WELT das Interview von Andrea Seibel mit dem polnischen Autoren Twardoch und im Nachhinein gelesen: „Russland ist viel schwächer, als es den Anschein hat“.

 

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