Die Vergangenheit verpflichtet Olaf Scholz.

28. Mai 2022
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Das kann man seinem heutigen Verhalten gegenüber dem Diktator Putin entnehmen, seinem Gerede von der Atomgefahr (früher Euroshima verhindern)  und seiner gegenwärtigen Umsetzung verteidigungspolitischer Aufgaben. Die Berufung von Frau Lamprecht als völlige Niete im Posten einer Verteidigungsministerin und das Liegenlassen wochenlang von Entscheidungen über Panzerlieferungen durch den Kanzler selbst erscheinen so eindeutig folgerichtig. Gibt es von ihm eine Verpflichtungserklärung und Fotos, Videos, Tonbänder, Schriftliches aus damaliger Zeit, heute in Moskau?

Warum ist das nicht längst ein Fall für unseren Verfassungsschutz?

Kompromittierendes DDR-Material wird Putin akribisch in ein Dossier Olaf Scholz kompiliert haben. Kommt unser Kanzler in den Kreml mit einem ungezogenen Benehmen, so wird die Erinnerung aufgefrischt, wenn dies gegenüber einem doch so Linientreuen überhaupt nötig sein sollte. Die Jungsozialisten Gerhard Schröder und Olaf Scholz werden schon nichts angebrannt gelassen haben im Gästehaus des DDR-Ministerrats.

Aktuelle Kamera_ Olaf Scholz (1984) 1. – YouTube

Aktuelle Kamera_ Olaf Scholz (1984) 2. – YouTube

Aktuelle Kamera_ Olaf Scholz (1984) 3 – YouTube

Der Historiker Hubertus Knabe hat das Desaster um den stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Jungsozialisten (1982 – 1988) genügend ausgearbeitet. Es stehen einem die Haare zu Berge, selbst wenn man heute eher eine Glatze hat. Scholz gehörte in den 80. Jahren als erklärter Marxist zum Stamokap-Flügel der SPD.

Hubertus Knabe schreibt:

“Im September 1983 nahmen die Jungsozialisten erstmals an einem „Internationalen Jugendlager“ in der DDR teil. Die Veranstaltung, die in Werder bei Potsdam stattfand, stand unter dem Motto „Frieden ist unser erstes Menschenrecht! Europa darf kein Euroshima werden!“ Sechs Tage lang wurden die Teilnehmer mit Vorträgen von SED-Funktionären, Veranstaltungen und Exkursionen indoktriniert. Leiter der zehnköpfigen Juso-Delegation war Scholz, der – wie ein Teilnehmer später berichtete – am Abend auch gemeinsam mit den „FDJ-Granden“ in die Sauna ging.” (…)

“Wie zuvor verabredet, erschienen Scholz und seine Genossen am Morgen des 4. Januar 1984 am Berliner Grenzübergang Friedrichstraße. Ein Abgesandter der FDJ nahm sie in Empfang und brachte sie ins Gästehaus des DDR-Ministerrates. Da sie im Vorfeld darauf gedrungen hatten, nicht nur mit FDJ-Chef Eberhard Aurich, sondern auch mit einem Vertreter des Zentralkomitees zu sprechen, wurden sie noch am Vormittag von Egon Krenz empfangen, dem damals zweitwichtigsten SED-Funktionär. Auf diese Weise schaffte es der 25-jährige Scholz nicht nur in die DDR-Nachrichtensendung „Aktuelle Kamera“, sondern auch auf die Titelseiten des SED-Zentralorgans „Neues Deutschland“ und des FDJ-Organs „Junge Welt“ (Anm. vom 01.02.2022: Das am 30.01.2022 noch zugängliche Youtube-Konto, das den Beitrag aus dem DDR-Fernsehen veröffentlicht hatte, wurde laut Youtube gekündigt. Eine unvollständige Version ist hier archiviert).” (…)

“In der Folgezeit trafen sich die Jusos regelmäßig mit DDR-Funktionären. Allein 1984 passierten noch sechs weitere Delegationen die innerdeutsche Grenze. Höhepunkt war der „Gegenbesuch“ Aurichs am 17. Dezember 1984 in Bonn. Im Entwurf des gemeinsamen Kommuniqués warfen Jusos und FDJ der Bundesregierung vor, mit ihrer Zustimmung zur Stationierung der US-Raketen „schwere Mitverantwortung für die Verschärfung der internationalen Lage übernommen“ zu haben. Gemeinsam forderten sie einen sofortigen Stopp und Abbau der bereits vorhandenen Systeme. Zudem wiesen sie „alles Gerede von einer angeblich ‚offenen deutschen Frage‘“ zurück.

Bis 1988 trafen sich die Vorsitzenden von Jusos und FDJ noch neun weitere Male. Auch Scholz, der als „Fraktionsführer“ des Stamokap-Flügels galt, war nun häufiger Gast in der DDR. In den Erinnerungen von FDJ-Chef Aurich findet sich zum Beispiel ein Foto, das ihn im September 1987 in einer Gruppe von Funktionären beim Olof-Palme-Friedensmarsch in Wittenberg zeigt. Dort hielt er auf einer Friedenskundgebung des kommunistischen Jugendverbandes eine Rede, die auch im DDR-Radio gesendet wurde. Das „Internationale Friedensseminar der Jugend“, das wenige Monate zuvor von SED-Chef Erich Honecker eröffnet und in den DDR-Medien tagelang gefeiert worden war, wurde Aurich zufolge ebenfalls „in enger Zusammenarbeit mit den Jungsozialisten“ durchgeführt. Mehrmals im Jahr veranstalteten Jusos und FDJ zudem gemeinsame Seminare und eine Arbeitsgruppe beider Organisationen beriet regelmäßig über Rüstungsfragen.”

https://hubertus-knabe.de/die-akte-scholz/

Erstaunlich ist, wie wenig Olaf Scholz damals wohl davon mitbekommen hat, wie sehr die DDR bereits in sich so marode und korrumpiert war zu dem Zeitpunkt, wo er noch Anschluss an die offiziellen Kader der DDR fand. Scholz musste schon damals karrieregeil sowie phantasie- und emphatielos gewesen sein. 

Wer ist überhaupt Hubertus Knabe?

“Im Jahr 2000 berief der Stiftungsrat der Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen Hubertus Knabe zum Gründungsdirektor der Gedenkstätte im früheren zentralen Stasi-Gefängnis. Dort konzipierte er den Rundgang für die Besucher, sorgte für den denkmalgerechten Umbau der Haftanstalt zum Erinnerungsort und kreierte mit seinen Mitarbeitern die 2013 eröffnete Dauerausstellung. In seiner 18jährigen Tätigkeit als Direktor organisierte er zahlreiche Veranstaltungen, initiierte ein breites Forschungsprogramm und realisierte zahlreiche Drittmittelprojekte. Dabei arbeitete er mit Erinnerungsorten auf der ganzen Welt zusammen und setzte sich auch öffentlich für eine entschlossene Aufarbeitung des Kommunismus ein. Unter Knabes Leitung erhöhte sich die Zahl der Gedenkstättenbesucher von rund 60.000 auf annähernd 450.000 pro Jahr. Für seine Arbeit wurde er 2009 von Bundespräsident Horst Köhler mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.”

Im Dienste der Aufarbeitung

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