Die Neutralisierung Westeuropas. Die Abkoppelungsstrategie des Kremls. Nukleare Waffen kommen dran - was passiert dann.

29. April 2022
Zeitgeschehen
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Die Sowjetunion wird wahrscheinlich weiterhin nachdrücklich ihre Aufspaltungs- und Subversionstaktik verfolgen, um das Bündnis der freuen Welt und seine Widerstandskraft gegenüber der Sowjetmacht zu schwächen. In ihrem politischen Kampf wird sie die Furcht vor einem Atomkrieg und die Friedenssehnsucht nutzen, sowie die Meinungsunterschiede zwischen den Mitgliedern der freien Welt genauso ausschlachten wie neutralistische Bestrebungen und antikoloniale und nationalistische Strömungen in unterentwickelten Ländern.

Zbigniew Brzezinski, Planspiel: Das Ringen der Supermächte um die Welt, 1986 englische Ausgabe, deutsche Ausgabe Seite 113.

Zur Thematik Atomwaffen: Die erste würde heute in der Ukraine herunter gehen, vermutlich auf Odessa oder auf Kiew. Das dürfte doch für den Auftakt wohl klar sein. Putin eskaliert aus Schwäche. Ergo, die Ukrainer nehmen in ihrem heroischen Kampf für die Freiheit auch dieses Risiko bereits auf sich. Wir Westeuropäer sind nicht dran mit Atombomben, längst noch nicht. A-Waffen gibt es heute in allen Größe, lassen sich heutzutage verörtlichen und durch die Größe und Anwendung begrenzen im Einsatz.

Auf einen solchen russischen Einsatz würde vom Westen nicht atomar geantwortet werden. Es folgt dann eine ultimativere Verschärfung der Sanktionen und eine massive Erhöhung der Waffenlieferungen an die Ukraine und eine erste Umstellung auf echte Kriegswirtschaft in Osteuropa. Mehr wird daraufhin nicht passieren. Die Deutschen werden sich in ihr Simulakrum noch weiter vertiefen. Die Realität absorbiert das alles, sie bleibt, sie nimmt diesen Schrecken und dies Vernichtung banal auf wie alle Vernichtungen vorher auch. Kein Nato-Land wird eine russische Atombombe, abgeworfen auf eine Gegend in der Ukraine, mit Atomwaffen vergelten auf russischem Territorium. So darf man vermuten, also vermutlich passiert das nicht.

Zu den Deutschen und ihr kontinuierliches Simulakrum “außer sich und der Welt zu sein”, neuerdings der Olafismus, dem anscheinenden Beschäftigen mit Symptomen und nicht mit den Ursachen, hier dem Angriffskrieg der Russen in Europa, Stoßrichtung Herzland, dann Westeuropa:

Gäbe es viel zu sagen. Gehen wir vom Objektivem aus: Wir finanzieren Putin und sein Terrorregime seit weit mehr als zehn Jahren und weiterhin jeden Tag, kontinuierlich. Beobachten lässt sich, bereits bei der punktuellen Unterstützung seiner Opfer erfasst uns Skrupel, ausdrücklich nun in Bezug auf die Ukraine. Gehen wir, um in der Geschichte Fuß zu fassen, wieder zurück zu Zbigniew Brzezinski, Planspiel, deutsche Ausgabe Seite 80 – 81. Bedenken wir seine Worte, des weiteren, was, seitdem sie gedruckt wurden, passiert ist, wo wir damals zum Zeitpunkt der Niederschrift standen und wo wir heute uns eingefunden haben:

In den letzten Jahren rückte Deutschland in den Mittelpunkt des Moskauer Interesses, wobei der deutsche Nationalismus und Neutralismus gefördert wurden. In der gegenwärtigen Lage besteht für Moskau wenig Aussicht, die Bundesrepublik Deutschland aus der NATO zu lösen. So setzt man auf das Verlangen der Westdeutschen, die gesamtdeutschen Verbindungen am Leben zu erhalten, und auf den unterschwelligen Wunsch, die für die Deutschen von jeher faszinierende Idee einer besonderen Beziehung zu Russland wiederzubeleben. Dies, so hofft man, ließe sich ausnutzen, um Westdeutschland in ein neutrales Mitglied der NATO zu verwandeln. Sollte diese Taktik Erfolg haben, würde Westdeutschland formell noch dem Bündnis angehören, bei zentralen Ost-West-Fragen jedoch praktisch neutral sein. (…) Grob gesagt, lässt sich die Strategie, die Europa gegenüber verfolgt wird, am besten als Strategie der politischen Zermürbung beschreiben. Sie zielt darauf ab, die Verbindung Westeuropas mit den Vereinigten Staaten zu schwächen, ohne dabei massive Ängste der Westeuropäer oder heftige Reaktionen der Amerikaner wegen der allmählichen Neutralisierung Westeuropas  hervorzurufen. Die beständige und substanzielle Aufrüstung des Warschauer Paktes, die ohne Zweifel dazu dienen soll, Westeuropa mit der Fähigkeit zu einer Blitzkrieginvasion zu bedrohen, lässt sich als wichtiges politisches Druckmittel nutzen. Dadurch entsteht eine Atmosphäre, in der die Europäer mehr geneigt sind, die Vereinigten Staaten um der >Verminderungen der Spannungen< willen zu Konzessionen im Ost-West-Verhältnis zu drängen, als sich der Sowjetunion wegen ihrer Aufrüstung oder wegen räumlich begrenzter Aggressionen außerhalb Europas entgegenzustellen. Diese Aufrüstung hat darüber hinaus die Westeuropäer zu einer Reaktion gezwungen, die zu sozialen Belastungen führte, obwohl die Militärausgaben beträchtlich unter denen der Vereinigten Staaten liegen. Diese inneren Spannungen förderten wiederum neutralistische und selbst anti-amerikanische Haltungen. Kurz gesagt, da Moskau weiß, dass Westeuropa immer noch an historischer Erschöpfung leidet, setzt man eher auf Verführung als auf Eroberung. 

Wie weit ist Russland mit dem allmählichen Neutralisierung Westeuropas gekommen?

Demokratie, Freiheit und Menschenrechte interessieren uns, solange es um Reden in Schlagworten und um Diskussionen auf Papier geht und sicher dabei bleibt. Notfalls Silowiki-nachteilige Beschlüsse werden verwässert, verweigert oder lange genug verzögert. Wasch mich, aber mach mich nicht nass. Unser Kanzler beherrscht immer offener wahrnehmbar die Strategie der Silowiki, sag erst einmal das Gegenteil von dem, was Du machst oder vorhast, Desinformation. Ist das Zufall? Währenddessen hat Russland seine imperiale Geostrategie, Stück für Stück, nachdrücklich verfolgt:

Die Russen verfolgen diese Strategie beharrlich, geduldig und nicht überstürzt. Lieber bewegt man sich Schritt für Schritt, durch allmähliche Ausdehnung, langsame Zermürbung des Gegners, sorgfältige Absicherung der Gewinne und beständige Suche nach Lücken. Raum und Tiefe geben den Russen ein Selbstvertrauen, das anderen Landmächten, wie zum Bespiel Deutschland, fehlt. 

Zbigniew Brzezinski, Planspiel: Das Ringen der Supermächte um die Welt, 1986 englische Ausgabe, deutsche Ausgabe Seite 78.

Olaf Scholz hat seit Kriegsbeginn nicht mit Kiew telefoniert, Kiew nicht besucht, aber mit Moskau telefoniert und Moskau besucht. Soviel ist bekannt.

Vielleicht wird er im Kreml seit Jahren als Offizier im besonderen Einsatz geführt – wie Günter Guillaume seinerzeit von der DDR? Es gibt keinerlei Grund zur Annahme, die russische Hauptverwaltung Aufklärung im FSB könnte in Deutschland nach der Wiedervereinigung mit der DDR nur bis zur Ebene der Referenten konzertiert Agenten führen und nicht bis ganz in die Spitze des Staates. Putin hat zu seiner Zeit in der DDR u.a. dort den Einsatz der Roten Armee Fraktion mindestens mit koordiniert. Er war der Mann vor Ort in Dresden. Siehe hierzu Catherine Belton, Putins Netz, 2020 Originalausgabe. Siehe hierzu aber auch bereits Zbigniew Brzezinski, er konnte von dem Geheimdienstmann Putin noch nichts Persönliches wissen, in seinem Buch “Planspiel: Das Ringen der Supermächte um die Welt”, 1986 englische Ausgabe, Seite 146 deutsch: 

Die DDR bildete terroristische Gruppen in allen Arten des konspirativen Kampfes aus, bot der Baader-Meinhof-Bande ein sicheres Reduit. Die DDR hat außerdem ein wirksames System eingerichtet, flüchtige Terroristen aus der Bundesrepublik aus- und wieder einzuschleusen.

Warum sollte Putin, der für die Baader-Meinhof-Bande wie eine Mutter zuständig war, sein Können offizielle wie inoffizielle Agenten zu führen, ausgerechnet verlernt haben? Warum sollten wir gegenüber unserem Kanzler nicht mehr Misstrauen haben als zu Amtspersonen in niederen Rängen?

Die vorgegebene Taktik, so gut es geht, maßgeblich Bremser im Westen zu sein, ohne vollständig aufzufliegen, kommt direkt aus dem Kreml. Zbigniew Brzezinski hat diese Taktik bereits in seinem Buch “Planspiel: Das Ringen der Supermächte um die Welt”, 1986 englische Ausgabe, klar als Ziel der sowjetischen Geheimdienste für die Attacken auf die BRD klar wiedergegeben. Inoffizielle Mitarbeiter sollen die Amis und die Nato überall, wo geht, bremsen, dafür sind sie in entsprechenden Positionen platziert, in der Armee, in der Politik, in der Wirtschaft und auch im Bankwesen. Ziel ist es innerhalb der Nato und des Westens, aus dieser Taktik heraus strategische Zonen sogenannter Neutralität zu erschaffen, in denen de facto der amerikanische Einfluss abnimmt und der russische zunimmt. Dieser De-facto-Neutralismus, so Zbigniew Brzezinski vor grob 45 Jahren, entsteht sicherlich nur ganz allmählich, “wobei sich die europäischen Staaten von den USA bei nichteuropäischen Fragen von den USA schrittweise entfernen und sich Westdeutschland immer mehr den außenpolitischen Ansprüchen der Sowjetunion anpasst …” (S.150). Genau dies, die Ukraine gehe uns nichts an in Westeuropa, ist die Fortsetzung dieser sowjetischen Doktrin / Arbeitsanweisung für die Silowiki im under cover-West-Einsatz, oder auch im ganz offiziellen Einsatz wie von Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder. Die Grenzen zwischen offiziellem Engagement und inoffiziellem sind fließend, wie man am Beispiel von Manuela Schwesig sieht. Die entscheidenden Akten verschwinden, Mündliches verfliegt im Wind.

Angela Merkel hat diesen Russland ergebenen Engagement-Staffelstab, eindeutig gewollt, an Olaf Scholz abgegeben und sie schweigt zu allem wie ein Grab oder ein Geheimagent es auch tun würde. Sie zeigt keinerlei Herz für die Ukraine und kein Interesse für die Freiheitsrechte. Sie erscheint nicht einmal zum Schein auf dem Ukraine Solidaritätsball der Pressevertreter, wie auch kein einziges Regierungsmitglied es getan hat. Wer hat Angst vor Andrij Jaroslawowytsch Melnyk? Die gesamte Regierung! Wer hält keine Kritik aus am Verhindern der Drahtzieher in der Regierung? Wer fühlt sich verletzt und beleidigt durch Worte, die den Finger in die Wunde legen? Die Mitmacher der Russland Ergebenen, die eigentlich regieren sollten.

Als der Bundestag die Unterstützung mit schweren Waffen beschlossen hat und das Ergebnis absehbar nicht länger durch Olaf Scholz und seinen womöglichen Führungsoffizier Nützenich aufhaltbar war, hielt sich Olaf Scholz lieber mehr als 10.000 Kilometer weit davon entfernt auf. Seine Entscheidung war es also nicht. Er war ja noch nicht einmal da. So zeigt er, sollte es, so direkt, wie es ausschaut, der Fall sein, sein Brav-Sein seinem Herrn im Kreml. Habe nichts falsch gemacht, lieber Wladimir.

Auch Olaf Scholz wurde – sollte es nach Plan des Kremls gelaufen sein –  was er wurde im SPD Lager, durch ein Netz von Kreml-Agenten in der SPD, die under cover stets die ihrigen, jedes Mal ein Stück weiter die Treppe hinauf fallen lassen, als es einfach so oder durch Können möglich wäre, ohne dieses  eine Netz von Ergebenen und ihre parteiübergreifende Kameradschaft. So ein push konnte also lange Zeit in der deutschen Politik nicht schaden in Hinsicht auf eine Karriere. Mittelmaß und sehr mäiges Maß konnte so überhand nehmen. Kontinuierlich ein bisschen mehr Unterstützung als Nichtagenten erhalten, reicht, um weit nach oben zu kommen. Olaf Scholz, so deutet es sich jetzt an seinem sonderbaren Verhalten an, könnte sehr wahrscheinlich seit Beginn seiner Karriere, erpressbar sein. Putin hat ihm am langen Tisch in Moskau unter vier Augen womöglich seine Lage noch einmal unmissverständlich im Klartext aus buchstabiert. So flog Olaf Scholz, etwas benommen und sehr bedröppelt, wieder nach Hause, wie wir gesehen haben. Das wäre eine Erklärung: Putin hat seine persönliche Atombombe für den langjährigen Kontakt Olaf Scholz, sollte er das Bremsen und damit die Zerstörung des Westens aufgeben, ihm gezeigt.

These: Vor dieser Karriere-Bombe für den so weit Gekommenen, die den demokratischen Schein seiner Kanzlerschaft und seiner SPD wenig respektvoll wegreißen würde, sollte er nun erstmals sich, in dieser heiklen Situation, nicht gefügig genug dem Kreml gegenüber verhalten, davor hat Olaf Angst, wenn er von der Atombombe spricht.

Olaf würde –  in diesen Szenario – also ein aktueller Überläufer vom Osten in den Westen sein wollen und direkt durch den Kreml selbst nach dieser Enttäuschung des Kremls enttarnt. Dies wäre die Atombombe des russischen Strippenzieher auf den Karriereleitern in unserer Parteienlandschaft.  Diese würde punktuell, persönlich oder für Gruppen gezündet, ausgerechnet durch eben die Führungsriege im Kreml selbst, um weitere Nützenichs abzuschrecken, die die  Seiten tatsächlich jetzt zum Westen hin wechseln wollen in dieser maladen Situation. Der Kreml hat womöglich allen Handlangern mit dem total Unerquicklichem, mit gezielter Enttarnung gedroht, so meine Theorie. Dies ergibt dann eine schlüssige Erklärung des Verhaltens von Olaf Scholz und vieler so Friedensbewegter.

Wenn das sehr Unerwünschte, die Dinge am besten erklärt, sollte man das Unerwünschte nicht zum Undenkbaren erklären, sondern die Risikobetrachtung beginnen. Spekuliert man, was das Verhalten von Olaf Scholz, von Merkel und Steinmeier angeht, am Wahrscheinlichen entlang, sollte man für Olaf Scholz die Möglichkeit dieses oben genannten Motivs für sein Verhalten in Erwägung ziehen dürfen, wie man es im übrigen ohne weiteres bei Trump getan hat. Vermutlich ist unser fragwürdiger Staatsschutz leider nicht zu einer solchen Auswertung des Verhaltens hin zu einem möglichen Motiv in der Lage, solange die Amerikaner, die Briten und Israelis da nicht ein bisschen die Informationslage auffrischen.

Verstanden werden muss langsam in D: Wir haben es in good old Russia heute mit einem ausgeprägten Faschismus klassischer Natur zu tun – wiedergegeben wird das mit dem neudeutschen Wort Raschismus. Was wäre denn ein Faschismus ganz ohne eine Portion Antisemitismus und eine umgeschriebene Geschichte darf doch auch nicht fehlen? Lawrow, der Lügenbold, macht das alles leichter erkennbar für diejenigen, die das Offensichtliche nicht verstehen. Bei den Nazis hat man auch immer gesagt, die können doch so einen Blödsinn nicht selber glauben. Es geht nicht darum, wer was glaubt. Es geht um Macht und Gehorsam. Die Zerstörung der Vernunft ist Taktik.

“Die Korruption macht Russland kaputt – und könnte die Ukraine retten.” Grozev von Bellingcat.

https://www.n-tv.de/politik/Russlands-Armee-kaempft-nicht-nur-gegen-die-Ukraine-article23294521.html

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