Künstliche Intelligenz – Gesellschaft, Politik und Ökonomie

Künstliche Intelligenz zwingt uns, die gesellschaftliche Architektur neu zu denken – vor allem das Steuersystem. Damit der Mensch in den ökonomischen Kreisläufen einen Platz behält, darf Arbeit gar nicht länger die Last der Finanzierung tragen. Wenn Arbeit nicht mehr besteuert wird, braucht es zweierlei: einen schlankeren Staat mit deutlich geringeren Kosten und eine Verlagerung der Steuern auf den Verbrauch von Gütern und Dienstleistungen. Im Konsum steckt auch der KI-Anteil – und wird so automatisch mitbesteuert. Solange dieser Wandel weder verstanden noch mehrheitsfähig ist, bewegen wir uns in einem System, das seine eigene Logik verloren hat. In solchen Ordnungen wachsen Frust, Gewalt und Unglück – bis hin zu Kriegen. Dysfunktionale Gesellschaften senden Schwäche aus; Gegner wittern sie. KI verschiebt Wertschöpfung von menschlicher Arbeit zu automatisierten Systemen. Ein auf Arbeit basierendes Steuersystem verliert damit seine Tragfähigkeit. Notwendig sind: (a) ein radikal fokussierter, kostensparender Staat; (b) eine Steuerbasis, die primär den Verbrauch von Gütern und Dienstleistungen trifft – inklusive des darin enthaltenen KI-Anteils. Ohne diesen Umbau operiert die Gesellschaft in einer inneren Unlogik; das erzeugt soziale Spannungen, Gewalt und macht nach außen verwundbar.

Weiterlesen..

Arbeit, Kapital und technischer Fortschritt

Jemand schreibt auf DIE WELT: Die Antwort ist ganz einfach: die Güter in Deutschland produzieren die allseits bekannten Faktoren: Arbeit, Kapital und technischer Fortschritt. Wird eines davon knapp, sinkt die Produktion im Zweifel bis auf Null. Schließen Sie die Augen und denken Sie an eine Welt, in der es nur Arbeiter und kein Kapital und keine Technologie gibt, dann sehen Sie was? Richtiiiiich, die DDR. Wollen Sie da wieder hin?

 

Meine Antwort: Nüchtern und rücksichtsvoll geantwortet: Zunehmend gewichtiger wird der Faktor Kapital.

Weiterlesen..

Rubel rollt, russische Zentralbank macht zu.

Wenn man sich als Zentralbank gegenüber Fremdwährungen dicht macht und den Handel aussetzt, ist das wie in der Privatwirtschaft: es kann von einer Zahlungsunfähigkeit ausgegangen werden.

Wenn ein Staatshaushalt die ganze Zeit Waffen einkauft und diese verpufft und verknallt, dann ist dieses Geld, was die Waffen gekostet haben, einfach ausgegeben. Es setzt sich mit der Zeit unumgänglich durch, Geld kann man nur einmal ausgeben. Also, wenn man außer Knalleffekte keine Werte mit dem Geld schafft, also keinen Wert für das Geld hinterlegt, wird logischerweise auch allgemein das, was mit dem Geld betrieben wird, als wertlos gehalten, es ist verbranntes Geld, aber noch im Umlauf. Das Geld ist noch da, aber es hat keinen Wert.

Weiterlesen..

Roboter als Familienmitglieder werden nicht reisen müssen.

Roboter als Familienmitglieder werden nicht reisen müssen, solange sie keine extreme Sonderanfertigung sind.

Ihr Charakter is uploaded, in der Cloud und das Home-Pet macht  macht zu Hause einfach weiter, ohne dass man im Urlaub verzichten muss. Den meisten Familien wird ein Standardmodell genügen, ähnlich wie bei den Autos, dem Deutschen sein liebstes Pet; bestimmte Marken und Hersteller werden vorherrschen.

Europäische Hersteller sind im Moment nicht einmal abzusehen. Wieder, ein Riesenmarkt verpasst.

Weiterlesen..

Rohstoffe sind die neuen Kolonien.

Deutschland hatte vor dem 1. Weltkrieg nach damaliger allgemeiner Auffassung ein Defizit in der Kolonialisierung.

Dazu die verspätete Bildung des deutschen Einheitsstaates, das Ausbleiben einer erfolgreichen Revolution, die verspätete Industrialisierung führten zu dem Mindset der Deutschen, endlich auch einen Platz an der Sonne bekommen zu müssen und ordentliches Mitglied von Weltrang werden zu müssen.

Auffällig sind die konstatierten Verspätungen und das “Müssen”. Es fehlt eine gesunde Gelassenheit, sich nicht zu messen den ganzen Tag lang und in allen Kontexten. Es fehlt echte Größe, nämlich Großzügigkeit. Das gewisse etwas mehr, um souverän zu erscheinen. Bei den Deutschen kann man in der Breite von einem chronischen Charaktermangel sprechen, einem Hang zum Kleinkarierten und im Umkehrschluss zu einer permanenten Mangelage in strategischen Dingen, im weiter Denken, think big.

Weiterlesen..
Nicolas Baverez

Nicolas Baverez – ein Interview zum Thema Deutschland Frankreich Europa

Nicolas Baverez im Interview mit Martina Meister:Es gibt tatsächlich eine Form von Nachsicht, eine Art Merkel-Tabu. In Wahrheit war sie eine deutsche Version von Jacques Chirac (1995 bis 2007 Präsident, d. Red.). Sie hat von Schröders Reformen profitiert. Alle ihre großen Entscheidungen waren katastrophal. Der Atomausstieg war absurd, damit hat sie sich vom russischen Gas abhängig gemacht. Ausgerechnet Madame Merkel, die eine DDR-Vergangenheit hat, hat ihr Land Wladimir Putin ausgeliefert. Jemandem aus dem Westen hätte man das vielleicht verziehen. Ihr nicht. Auch mit der Grenzöffnung 2015 hat sie sich getäuscht. Das war einer der Gründe für den Brexit und ein starker Motor für das Erstarken des Rechtsextremismus in ganz Europa. Auch was die Griechenlandkrise betrifft, hätte es keine teurere und ruinösere Lösung geben können. Vor allem ihre Fehleinschätzungen im Hinblick auf Russland und China sind unverzeihlich. …

Weiterlesen..

Ungewollte Gleichmacherei mit China wegen übersehener Relation

Werte sind relativ. Westliche zu den chinesischen. Sind wir blind für diese Relation, diese so daraus sich ergebende Relativität, verschwinden unsere Werte durch Anpassung an das eigentlich nicht gewollte System.

(frei nach Niklas Luhmann)

Weiterlesen..